Geschädigte Museen Der Zusammengefasste Katalog der verlorenen Kulturschätze der Russischen Föderation Suche auf den Zusammengefassten Katalog der Zusammengefasste

Band 3. Teil 2. Das staatliche Russische Museum

Государственный Русский музей

Im Jahr 1940 hat das Staatliche Russische Museum eine Wanderausstellung „Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei“ gebildet, die 183 Werke (144 – Malerei und 39 - Grafik) aus dem Hauptmuseumsbestand besaß. Im Frühsommer 1940 wurde die Ausstellung (die Akte einer befristeten Ausgabe № 341 vom 11.06.1940) nach dem Transportweg Naltschik- Kertsch zugeschickt, die von Vertretern des Museums begleitet wurde - dem Direktor der Wanderausstellung und einem wissenschaftlichen Mitarbeiter-Führer.

Ein Jahr später - Anfang Juni 1941 - die schon viele Städten des Nordkaukasus, von Donbass und der Krim besuchte Ausstellung wurde zeitlich dem Alupka Museum (die Akte der Übergabe № 394 vom06.06.1941) übergeben, das sie für das Publikum öffentlich machte. Hier fand der Große Vaterländische Krieg sie.

Man konnte die Kulturschätze nicht abtransportieren. Die Ausstellung wurde geschlossen, die Exponate wurden in Kisten verpackt und solcherweise im Alupka Palast gelassen. In den ersten Tagen der Besetzung der Krim wurde der Palast geplündert. Die Vertreter der Krim Abteilung des Stabes Rosenbergs, der den Massenabtransport von kulturellen Schätzen aus den eroberten Gebieten führte, bereiten zum Senden den Rest der Sammlungen des Alupka Palast nach Deutschland vor. Die meisten verlagerten Werke sind spurlos verschwunden.

In Übereinstimmung mit der Verordnung des Komitees für die Künste bei dem Rat der Volkskommissare der UdSSR (ursprünglich № 317-328 vom 23.8.1944) über die Vorlegung der "Inventurliste der geschädigten, vernichteten und von den Eindringlingen hinausgeführten Museumsschätze" nahm das Staatliche Russische Museum war "Gutachten über die Schadenshöhe auf, die das Staatliche Russischen Museums in Ergebnis der Kriegshandlungen" bekommen hatte. Die Liste umfasste alle 183 Exponate aus der Wanderausstellung " Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei".

Nach der Befreiung der Krim von Nazi-Besatzung begann die Suche nach Werken, die Teil der Wanderausstellung des Staatlichen Russischen Museums waren. Aus einem Brief des Direktors des Alupka Palastmuseums A. G. Rotenberg vom 21.08.1944 folgt, dass nach der Befreiung der Krim nur 25 Werke aus der Zusammensetzung der Wanderausstellung gefunden wurden. Die restlichen 158 Exponate galten als "verschwunden" und in die Akte der Schaden, den die deutsche Besatzung zufügte.

Im September 1944 zeigte eine spezielle Kommission die Akte ohne Nummer vom 27. 09.1944 vor, im Bestand von dem Direktor des Alupka Palastmuseums A.G. Rotenberg, Stellvertreter des Direktors W.A. Klimenko, Hauptkustos E.Y. Wiltschewskaya und den durch das Amt für Künste der Volkskommissare der RSFSR Professor der Moskauer Staatlichen Universität Sch. M. Rosenthal und Kandidaten der Kunstwissenschaften A.N. Luschezkaya.. In dieser Akte wurde 155 Werken aus der Sammlung des Staatlichen Russischen Museums als verloren gezeichnet (das Museum damals hat keine Möglichkeit, aus Leningrad auf die Krim seinen Mitarbeiter zu entsenden).

Im November 1948 hat das Staatliche Russische Museum Ankündigung vom Komitee für Kultur-und Bildungseinrichtungen über das Eingehen in die Krim Regionalabteilung der Kulturbildungsarbeit zehn in Deutschland gefundene Werke aus der Wanderausstellung „Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei“ erhalten, die sich vorübergehend im Lager auf der Krim gelassen wurden.

Im Jahr 1948 wurden 35 aus der Wiederherstellungsabteilung in Berlin eingehende Werke aus der Wanderausstellung „Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei“ aus dem Zentrallager der Museumssammlungen der Vorortpaläste von Leningrad ins Staatliche Russische Museum nach der Akte der Rückaufnahme № 244 vom11.05.1948 zurückgeben.

Im Jahre 1951 aus der Staatlichen Tretjakow-Galerie auf Grund der Verordnung des Komitees für Künste beim Ministerrat der UdSSR (Ref. № SP-953/32 vom 06.09.1951) wurden zwei Artikel aus den während des Großen Vaterländischen Krieges nach Deutschland aus Alupka Palast- Museum hinausgeführten Exponaten zurückgegeben (die Akten der Rückübernahme № 341 vom 24.11.1951 und № 341-A vom 10.12.1951). Während des langwierigen Briefwechsels zwischen dem Staatlichen Russischen Museum, der Simferopol Gemäldegalerie, dem Komitee für Kultur-und Bildungseinrichtungen beim Ministerrat der RSFSR wurde festgestellt, dass die Krim Regionalabteilung für Kultur-und Bildungsarbeit durch das Krim Regionalheimatkundemuseum zu der Simferopol Gemäldegalerie urkundlich zehn (tatsächlich - neun) Werke der Wanderausstellung " Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei“ übergab. Fünf davon wurden auf dauerhafte Lagerung in der Simferopol Gemäldegalerie gelassen (die Verordnungen des Komitees für Künste beim Ministerrat der UdSSR № 575 vom 22.05.1951, № 63 vom 19.01.1953, die Akte der unwiederbringlichen Ausgabe № 1028 vom 26.12.1951). Ein Werk, „ Das Porträt Disterlo“ von I.E. Repin (Skizze zum Gemälde" Die Sitzung des Staatsrates "), wurde nach Leningrad auf Grundlage der Verordnung des Komitees für Künste beim Ministerrat der UdSSR (№ 63 vom 19.01.1953) zurückgegeben. Die drei Werke - "Ach, ich bin unglücklich ...», " Warum ist so schnell ...» von P.A.Fedotow, "Der Bräutigam, der einen Ring kauft" von A.A.Iwanow wurden später auch ins Staatliche Russische Museum zurückgebracht (die Akte der Rückübernahme № 478 vom 25.05.1955). Ein Werk von M.M. Iwanow "Die Aussicht auf das Dorf Mischketka" wurde tatsächlich der Simferopol Gemäldegalerie nicht übertragen, und nach langer Suche wurde es in den Räumen der ehemaligen Kunstrestaurierungswerkstatt des Krim Heimatmuseums gefunden. Das Werk wurde dem Staatlichen Russischen Museum aus der Krim Regionalheimatkundemuseum zurückgegeben (die Akte der Rückübernahme № 381 vom 03.07.1953).

In der Mitte der 1960er Jahren erschienen die Angaben über das Schicksal von elf Werken aus der Wanderausstellung " Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei." Nach den Schreiben des Alupka Palastmuseums (Ref. № 54 vom 20.01.1966, ref. № 311 vom 19.08.1980, № 99 vom 04.11.1985) gab es elf Exponate aus der Sammlung des Staatlichen Russischen Museums unter den aus der Staatsdatscha, die nach dem Großen Vaterländischen Krieg in Alupka angebracht wurde, erhaltenen Werken bei der Bildung des Alupka Palastmuseums im Jahr 1956. Sie wurden in das Inventar des Alupka Museums eingeführt, denn es war unbekannt zum Zeitpunkt der Aufnahme über ihre Zugehörigkeit zu anderem Museum. Auf Bitte des Staatlichen Russischen Museums (Ref. № 1342/1-3 vom 21.06.1985) wurden alle diese Arbeiten in seine Museumsbestände (die Akte der Rückübernahme № 2659 vom 23.04.1986) zurückgegeben.

In den 1970-1980-er Jahren setzte man die Arbeit für die Rückgabe der verlorenen Gegenstände fort. Das Staatliche Russische Museum wandte sich mehrmals an den Jalta Regionalrat für Leitung der Kurorte der Gewerkschaft mit der Bitte der Rückgabe des Gemäldes von S.F. Schtschedrin "Die Aussicht in der Gegend von Neapel“ und an das Simferopol Kunstmuseum über das Gemälde A.I.Kuindzhi "Nacht auf dem Dnepr“, die Teil der Wanderausstellung "Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei" waren. Leider sind diese Werke noch zu ihrem rechtmäßigen Besitzer nicht zurückgekehrt.

Im Jahr 1998 dank der Bemühungen des Departments für die Erhaltung des kulturellen Erbes des Ministeriums für Kultur der Russischen Föderation wurde "Porträt von Peter Basin" von O.A. Kiprenski als Ergebnis der komplexen Maßnahmen nach Rußland zurückgegeben. Die Geschichte seiner Rückgabe ist äußerst interessant. Im Jahr 1955 übergab das österreichische Parlament der Union der jüdischen Gemeinden von Österreich die Werte, die seit dem Zweiten Weltkrieg in einem mittelalterlichen Kloster Mauerbach bei Wien aufbewahrt wurde. Man glaubte, dass die Nazis von Juden alle dort gesammelten Kunstwerke beschlagnahmt hätten. Daher wurden mehr als tausend Antiquitäten, deren Eigentümer unbekannt waren, im Oktober 1996, durch die Union der jüdischen Gemeinden von Österreich gemeinsam mit dem größten Auktionshaus Christie auf einer großen wohltätigen Auktion ausgestellt . Unter vielen Artikeln stand unter Nummer 385 "Porträt von Peter Wassiljewitsch Basin“.

Die Information über das Porträt wurde sorgfältig von den Experten der Abteilung für Erhaltung der Kulturschätze des Ministeriums für Kultur der Russischen Föderation geprüft, alle erforderlichen rechtlichen Unterlagen wurden vorbereitet, die das Eigentumsrecht Russlands an das Meisterwerk von O.A. Kiprenski beweisen. Im November 1997 berichtete die russische Seite dem Auktionshaus Christie über das Schicksal des Porträts und bat um die Unterstützung seines Kaufs bei einem neuen Eigentümer. Es schien ein amerikanischer Staatsbürger Ronald S. Lauder - ein bekannter Sammler, Liebhaber der russischen Kultur und Kunst. Nachdem er die Geschichte des Gemäldes erfahren hatte, beschloss Herr Lauder, es Russland zu übergeben. An den Tagen des 100-jährigen-Jubiläums des Staatlichen Russischen Museums wurde "Das Porträt von Peter Basin" von O.A. Kiprenski aus Amerika nach St. Petersburg zugestellt und – 58 Jahre später! - nahm seinen Platz in der Museumsausstellung.

Das Russische Museum konnte ein paar mehr Gemälde zurückgeben, die in der Wanderausstellung 1940-1941 präsentiert worden waren. Das sind - "Bildnis der Großherzogin Alexandra Pawlowna“ des Künstlers Bogaewski, „Achilles bei dem Leiche Patroklos" des Künstlers Kowrigin, "Eine Gruppe von Kindern", "Eisbrecher Jermak", „Mädchen mit einem Rosentopf" von Tropinin. Das letzte Gemälde befindet sich in Moskau auf der Ausstellung "des Museums von Tropinin und Künstlern seines Kreises."

Heute, aus den183 Exponaten, über die die Wanderausstellung 1940-1941 " Hauptentwicklungsstufen der russischen Malerei" verfügte, wurden neunundfünfzig Werke auf ständige Lagerung ins Staatliche Russische Museum zurückgegeben. Die Suche geht weiter. Wir hoffen, dass sie bald neue Berichte über die Rückgabe von den während des Großen Vaterländischen Krieges verlorenen Museumsstücken gibt.

S.A. Jantschenko, Leiter der Inventurabteilung des Staatlichen Russischen Museums


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